Probenmaterial


Es ist uns wichtig, Sie mit Hinweisen zur Probengewinnung zu unterstützen, um eine optimale Qualität der Proben und damit der Ergebnisse zu erreichen. Voraussetzung für eine aussagekräftige Analyse ist immer die richtige Wahl und Behandlung des Materials. Sind Proben nicht direkt nach der Entnahme eindeutig gekennzeichnet worden, kommt es schlimmstenfalls zur Verwechslung von Proben. Zu jedem Untersuchungsparameter finden Sie Angaben über Materialmenge, Besonderheiten bei der Abnahme und Informationen zur Lagerung in
unserem Analysenverzeichnis.


Blut, Serum, Plasma

Der Vollständigkeit halber für alle Interessierten, hier eine kurze Begriffsdefinition:

  • Blut wird venös, arteriell oder kapillär entnommen.
  • Serum ist der klare Überstand, der sich nach ca. 30 Minuten im Abnahmeröhrchen bildet, wenn kein Gerinnungshemmer zugesetzt wurde. Durch die abgelaufene Gerinnung lassen sich die Blutzellen nach der Zentrifugation nicht mehr durchmisschen. Gerinnungsfaktoren sind durch die Koagulation verbraucht. Serum ist also ein zellfreier Überstand des Blutes ohne Thrombozyten und Gerinnungsfaktoren.
  • Plasma ist der Überstand, der durch das Zentrifugieren einer Blutprobe entsteht, der ein Antikoagulans, wie Citrat, EDTA, Heparin oder Hirudin zugesetzt wurde. Plasma enthält noch alle Proteine, und damit auch alle Gerinnungsfaktoren. Citrat-Plasma eignet sich daher für Gerinnungsanalysen (z.B. Quick, PTT …). Im EDTA-Blut können die Blutzellen gemessen werden, weil die Zellen nicht durch die Gerinnung zerstört wurden.
     

Um Verwechslungen zu vermeiden, müssen die Röhrchen vor der Blutentnahme mit einem Strichcode oder mit Name, Vorname und Geburtsdatum des Patienten versehen werden. Bitte beachten Sie hierfür auch die Informationen unter Anforderungsscheine. Auf weiteren Merkblättern finden Sie spezifische Hinweise zu:


Urin

Viele quantitative Messungen im Urin lassen sich nur vergleichen und beurteilen, wenn sie sich auf die Tagesausscheidung beziehen. Da diese sehr unterschiedlich ist, sollte eine 24-stündige Urinsammlung nach definierter Vorgabe erfolgen. Für Teststreifenuntersuchungen, Urinsedimente und andere Urinuntersuchungen wird Mittelstrahlurin verwendet.


Liquor, Punktate

Liquor ist eine wasserklare, protein- und zellarme Flüssigkeit, die im zentralen Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) produziert wird. Zur Gewinnung von Liquor wird zwischen dem Lendenwirbelkörper (LWK) 3 und 4 oder zwischen LWK 4 und 5 am sitzenden oder liegenden Patienten punktiert


Abstriche

Sekrete sollten gezielt aus dem Infektionsbereich gewonnen und die Kontamination mit der Standortflora dabei möglichst vermieden werden. Hinweise zu Augen-, Nasen-, Rachen-, Vaginal-, Urethra- und Anus-Abstrichen:


Sputum und Bronchialsekrete

Für die Sputumprobe ist Morgensputum am besten geeignet. Dabei handelt es sich um das erste nach dem Erwachen aus den tiefen Atemwegen abgehustete Sekret (kein Speichel). Bitte beachten Sie dazu das


Stuhl

Die Bedingungen zum Sammeln von Stuhl können sich je nach Erreger unterscheiden. Hinweise zu den unterschiedlichen Analysen gibt unser Analysenverzeichnis


​​​​​​​Lagerung von Proben

Die Lagerung von Untersuchungsmaterialien bis zur Abholung unterscheidet sich je nach Probe.